Im Juni 2024 publizierte das Bundesamt für Statistik einen Bericht zu zwei neuen statistischen Raumeinheiten für die Schweiz. Mithilfe dieser neuen räumlichen Gliederungen im Rahmen des USPAT-Projekts soll die Nutzung regionaler Statistiken vereinfacht werden. Da räumliche statistische Informationen heutzutage auf Gemeindeebene erfasst werden, stellt die zunehmende Anzahl an Gemeindefusionen und die damit einhergehende Reduktion an Gemeinden eine Herausforderung dar: So leidet laut BFS der räumliche Detaillierungsgrad gerade in Gemeinden mit verschiedenen Siedlungsformen unter der statistischen Untersuchung auf Gemeindeebene. Zudem könnten gerade kleine Gemeinden in der Schweiz durch eine zu geringe Anzahl an Einwohnenden nicht bei allen statistischen Hochrechnungen berücksichtigt werden. Um diese Probleme anzugehen, sollen mithilfe der Definition der neuen statistischen Raumeinheiten vier Ziele verfolgt werden: Erstens sollen die statistischen Raumeinheiten über einen Zeitraum von rund 20 bis 30 Jahren stabil bleiben, um auch eine historische Betrachtung der Siedlungsstruktur zu ermöglichen. Zweitens sollen insbesondere die oftmals speziellen Gebietsmerkmale in ländlichen und Bergregionen – so unter anderem eine dünne Besiedelung und der Zusammenschluss verschiedener Siedlungsstrukturen in den Gemeinden – realitätstreu abgebildet werden. Drittens sollen grössere städtische Gebiete in etwa gleich grosse – gemessen an der Bevölkerungsanzahl – Einheiten unterteilt werden. Viertens sollen ausreichend grosse Einheiten für statistische Untersuchungen gebildet werden. Da sich die ersten drei Zielsetzungen und das vierte Unterteilungskriterium grundsätzlich ausschliessen, wurde ein zweistufiges Konzept der Raumeinheiten entwickelt. Die erste Konzeptstufe beziehungsweise Unterteilung (USPAT1) stellt eine zeitlich stabile Untersuchung von räumlichen Gliederungen unter Wahrung ihrer Feinstruktur sicher, während die zweite Konzeptstufe (USPAT2) die gesamte Schweiz anhand der USPAT1 in Einheiten mit rund 10'000 Einwohnerinnen und Einwohnern unterteilt. So lassen sich schliesslich 3'607 USPAT1 in der Schweiz erkennen, wobei rund zwei Drittel der Gemeinden mit einer einzelnen USPAT1-Einheit identisch sind. Dagegen lassen sich in der Schweiz 751 USPAT2 verorten. Die USPAT1 weisen eine durchschnittliche Einwohnerzahl von 2'434 Einwohnerinnen und Einwohnern auf, während USPAT2 durchschnittlich über 11'721 Einwohnende verfügen.
- Schlagworte
- Datum
- 28. Juni 2024
- Prozesstyp
- Studien / Statistiken
- Quellen
- anzeigen
von Viktoria Kipfer
Aktualisiert am 14.02.2025
Aktualisiert am 14.02.2025