Die APK-NR verlangte mit einem im November 2023 eingereichten Postulat die Prüfung von Bekämpfungsmöglichkeiten der aussenpolitischen Dimensionen von Antisemitismus in der Schweiz. Die Kommission führte aus, dass in den letzten Jahren eine Häufung von antisemitischen Äusserungen und Vorfällen stattgefunden habe, dabei gebe es Hinweise, dass der Antisemitismus auch gezielt aus dem Ausland geschürt werde. Ebenso könne davon ausgegangen werden, dass Geldflüsse aus dem Ausland an antisemitische Organisationen und Personengruppen zunehmen werden.
Der Bundesrat beantragte die Ablehnung des Postulats. Er verurteile den grassierenden Antisemitismus ebenfalls entschieden und bekämpfe diesen mit verschiedenen Massnahmen. Die Exekutive sehe dies jedoch allem voran als innenpolitische Aufgabe, weswegen er auch die Annahme der Motion 23.4335 «Für eine Strategie und einen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus» unterstütze. Es bestehe jedoch auch eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene; so stehe die Schweiz beispielsweise in Kontakt mit den verantwortlichen Stellen für die Antisemitismus-Bekämpfung in anderen Ländern.
Die grosse Kammer setzte sich in der Frühjahrssession 2024 mit dem Vorstoss auseinander. Seitens der APK-NR erläuterte Jacqueline Badran (sp, ZH), dass je nach Ergebnissen des Postulatsberichts auch die entsprechenden Gesetzesgrundlagen angepasst werden müssten, um den Antisemitismus gezielt bekämpfen zu können. So dürfe der Nachrichtendienst momentan «bei sich ideologisch oder politisch radikalisierenden Personen, Gruppen oder Organisationen nicht aktiv werden». Kommissionssprecher Nicolas Walder (gp, GE) ergänzte, dass die antisemitischen Vorfälle seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 noch einmal stark zugenommen hätten, was die Kommission sehr beunruhige.
Der Nationalrat sprach sich anschliessend einstimmig für die Annahme des Postulats aus.