In ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 20. Juni 2024 beschloss die Schweizerische Nationalbank erneut eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 1.25 Prozent. Obschon die Inflation seit der Lagebeurteilung vom März aufgrund steigender Mieten und anziehender Preise bei Dienstleistungen im Bereich Tourismus sowie bei Erdölprodukten leicht angestiegen sei, habe der Inflationsdruck erneut nachgelassen, informierte die SNB in ihrer Medienmitteilung. Dies erlaube es ihr, die monetären Bedingungen im nächsten Quartal trotz erneut gesenktem Leitzins weiterhin innerhalb des Inflationszielbands zu halten.
Wie der Presse zu entnehmen war, «fährt die SNB [mit dieser erneuten Zinssenkung] in forschem Tempo fort, ihre Zinspolitik an die gesunkene Inflation anzupassen» (Aargauer Zeitung), was die Marktbeobachtenden allerdings nur noch teilweise überraschte. Der Franken-Euro-Wechselkurs reagierte auf diese Ankündigung gemäss Tages-Anzeiger mit einer von der SNB angestrebten Abwertung des Frankens um 0.4 Prozent somit weniger stark als noch im März. Wie die Aargauer Zeitung berichtete, sei diese Frankenschwächung von der SNB mit ihrem verfassungsmässigen Auftrag der Preisstabilität beabsichtigt worden, weil die Inflation in Zeiten grosser europäischer Unsicherheiten besonders stark vom Eurokurs abhänge. Die expansive Zinspolitik komme durch den schwächeren Franken also insbesondere der Exportindustrie zugute, deren Produkte dadurch preislich wieder wettbewerbsfähiger würden, erklärte der Blick. Für die Mietenden bedeutete der Leitzinsentscheid hingegen keine Erleichterung, da der für sie relevante und sich träge verändernde Referenzzinssatz weiterhin auf 1.75 Prozent verharrte.

Dossier: Ajustements des taux directeurs
Dossier: Décisions sur les taux directeurs 2024