Der Nationalrat beriet in der Frühjahrssession 2024 ein Postulat Schaffner (glp, ZH) mit dem Titel «Mehr Digitalisierung für eine höhere Kapazität im Bahnverkehr». Die Postulantin forderte, dass der Bundesrat überprüft, ob die bestehenden Rahmenbedingungen für die Digitalisierung der Eisenbahn in der Schweiz ausreichend sind. Dabei sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, ob Digitalisierung ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis in der Bahnbranche fördern würde, ob die bisher beschlossenen Digitalisierungsmassnahmen im europäischen Vergleich ausreichend und die vorgesehenen Finanzierungsmittel angemessen sind. Im Rat argumentierte die Postulantin, dass Digitalisierungsprojekte in der Schweiz und international zu einem Kapazitätsgewinn im Bahnbereich geführt hätten. Der angestrebte Ausbau der Bahninfrastruktur muss laut der Postulantin zudem auch im digitalen Bereich stattfinden.
Der Bundesrat beantragte, das Postulat abzulehnen. Das BAV habe bereits verschiedene Technologiestandards der EU eingeführt. In der Strategie für das Eisenbahnverkehrsleit- und -signalisierungssystem (ERTMS) würden verschiedene Digitalisierungsprojekte geplant und umgesetzt – so beispielsweise die digitale Führerstandsignalisierung oder die Digitalisierung des Zugfunks. Auch die Finanzierung sei dank verschiedenen Instrumenten gesichert. Die grosse Kammer stellte sich jedoch hinter Schaffners Anliegen und überwies das Postulat mit 127 zu 65 Stimmen bei einer Enthaltung an den Bundesrat. Abgelehnt wurde das Postulat von der geschlossen stimmenden SVP-Fraktion.