Dass 2014 gleich drei Volksinitiativen lanciert wurden, welche sich mit Lebensmitteln und Agrarprodukten in der Schweiz auseinandersetzen, sorgte in der schweizerischen Tagespresse für Aufsehen. Die Fair-Food-Initiative der Grünen und die Initiativen für Ernährungssicherheit respektive Ernährungssouveränität von SBV/SVP respektive Uniterre verfolgten offenkundig ähnliche Ziele. Dies drückte sich auch darin aus, dass sich die Initiativkomitees teilweise gegenseitige Unterstützung zusprachen und auf eine insgesamt erhöhte Wirkung in Bundesbern hofften. In einem Interview mit der Basellandschaftlichen Zeitung versuchte Urs Niggli, der Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frick, diesen Trend zu interpretieren. Er erkannte darin zwei sehr unterschiedliche politische Richtungen, welche sich aber in der Kritik an der Globalisierung vereinen. Rechte Kreise beriefen sich immer noch auf Gedankengut des zweiten Weltkriegs, wonach man in einem turbulenten Umfeld nur durch die eigene Herstellung von Lebensmitteln überleben könne. Politikerinnen und Politiker links-grüner Gesinnung hingegen warnten vor der Übermacht des Weltmarktes und forderten die Hoheit jedes Volkes über seine Lebensmittel. So ergebe es sich, dass normalerweise antagonistische Gruppen plötzlich für dasselbe Ziel, die Ernährungssouveränität, kämpften.